Gesunder Lebensstil verbessert die Prävention nach Brustkrebs

Frauen, die durch eine Brustkrebs-Krankheit ein erhöhtes Risiko für die weiteren gesundheitlichen Perspektiven haben, können langfristig von einem besseren Lebensstil profitieren. Dazu gehören mehr Körperbewegung, ein normales Gewicht, die gesunde Ernährung und der Verzicht auf das Rauchen. 

Ein ungesunder Lebensstil ist für einen Teil der Brustkrebs-Erkrankungen verantwortlich, der Anteil wird nach einigen (epidemiologischen) Studien auf rund ein Viertel geschätzt. Ein gesunder Lebensstil kann zur Prävention beitragen. Dazu gehören die regelmäßige Bewegung und ein normales Gewicht. Wichtig ist auch die gesunde Ernährung mit dem erhöhten Verzehr von Obst und Gemüse, weniger rotes und verarbeitetes Fleisch, weniger zuckergesüßte Getränke sowie weniger Alkohol und der Verzicht auf das Rauchen. Eine Gruppe US-amerikanischer Forscher untersuchte, ob diese Regeln für den verbesserten Lebensstil auch Frauen, die an Brustkrebs erkrankt waren, langfristig helfen könnten, ihre Gesundheit zu verbessern. Sie führten dazu eine (Beobachtungs-)Studie mit 1.340 Teilnehmerinnen durch. Die Frauen waren Jahre zuvor (2005 bis 2010) an Brustkrebs erkrankt und wurden mit einer Chemotherapie behandelt. Sie hatten durch ihre Tumorgröße und/oder den Befall der Lymphknoten ein erhöhtes Risiko für die weiteren gesundheitlichen Perspektiven (Rückfall, Krebstod). Vor und während der Therapie sowie ein und zwei Jahre danach wurden die Frauen eingehend zu ihrem Lebensstil befragt. Diese Angaben konnten in einer Folgestudie, im Durchschnitt knapp acht Jahre nach der Krankheit, zu den Vorkommen von Brustkrebs-Rückfällen, Sterbefällen und zum Lebensstil in Beziehung gesetzt werden. 

 

Im Lauf der Beobachtungszeit waren in dieser großen Gruppe von Brustkrebs-Patientinnen 310 Fälle von Krebs-Rezidiven und 222 Todesfälle aufgetreten. Die Forscher werteten für alle Teilnehmerinnen die einzelnen Faktoren des Lebensstils aus. Es gab 1 Punkt für die Einhaltung jeder einzelnen Veränderung des Lebensstils bei starker Einhaltung, 1/2 Punkt für eine gewisse Einhaltung und 0 Punkte bei Nichteinhaltung. Maximal waren für alle Lebensstil-Veränderungen 7 Punkte zu erreichen, der Tiefstwert lag bei 0 Punkten. Die Ergebnisse zeigten, dass Frauen, die im oberen Drittel beim gesunden Lebensstil lagen, ein um 37 % geringeres Risiko für ein Brustkrebs-Rezidiv hatten. Ihr Risiko für den Krebstod war noch deutlicher um 58 % gesunken. Beides galt im Vergleich zu den Teilnehmerinnen mit den geringsten Werten beim Lebensstil. Die schützende Wirkung eines gesunden Lebensstils war bei allen Brustkrebsarten nachweisbar. Die Forscher heben hervor, dass dies auch bei einer besonders aggressiven Brustkrebsart (triplenegativer Brustkrebs) der Fall war. Bei den einzelnen Faktoren wirkten sich in Bezug auf das weitere Krebsrisiko besonders positiv der Verzicht auf das Rauchen, regelmäßige Bewegung, der erhöhte Verzehr von Obst und Gemüse und der geringe Konsum von zuckergesüßten Getränken aus. 

 

Die Forscher ziehen das Fazit: In dieser Studie hatten Brustkrebs-Patientinnen mit einem gesünderen Lebensstil langfristig bessere gesundheitliche Perspektiven für die weitere Prävention. Die stärkste Einhaltung der Empfehlungen für einen gesünderen Lebensstil war signifikant mit einem verringerten Wiederauftreten der Krebskrankheit und einem geringeren Risiko für Krebs-Sterbefälle verbunden. Auch wenn aus einer Beobachtungs-Studie keine Ursachen abgeleitet werden können und diese Ergebnisse weiter geprüft werden müssen, zeichnet sich hier erstmals die positive Wirkung eines allgemein gesunden Lebensstils für Brustkrebs-Patientinnen ab. Die Forscher fordern dazu auf, die Patientinnen besser über Zusammenhänge mit dem Lebensstil aufzuklären und sie bei der Umsetzung der einzelnen Aspekte des gesünderen Lebensstils, vor allem mehr Bewegung und gesunde Ernährung etc., besser zu unterstützen. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass der gesündere Lebensstil langfristig beibehalten wird

 

Unser Tipp: Zu einer gesunden Ernährung nach einer Krebskrankheit gehört auch die gute Versorgung mit wichtigen Mikronährstoffen, darunter z. B. Vitamine, Mineralien, sekundäre Pflanzenstoffe, Antioxidantien und gesunde Fettsäuren. Bei Bedarf können Nahrungsergänzungen zu ihrer guten Versorgung beitragen. 

Quelle:
Rikki A. Cannioto et al., Adherence to Cancer Prevention Lifestyle Recommendations Before, During, and 2 Years After Treatment for High-risk Breast Cancer. In: JAMA Network Open, online 4.5.2023, doi: 10.1001/jamanetworkopen.2023.11673.