Magnesium und Kalium bei der Knie-Arthrose

Arthrose ist bei älteren Menschen die häufigste Gelenkerkrankung, sie tritt vor allem an den Knien auf. Dabei wird u.a. Gelenkknorpel abgebaut, und es entstehen Knochenveränderungen. Eine neue Studie zeigt, dass gute Aufnahmen von Magnesium und Kalium Arthrose-Beschwerden leicht verringern können.

 

Ein höheres Alter, das weibliche Geschlecht, ein hohes Übergewicht, stärkere körperliche Belastungen und frühere Knieverletzungen gelten als typische Risikofaktoren für die Knie-Arthrose. Damit verbunden sind häufig weitere Beschwerden, z. B. Muskelschwächen oder Depressionen. Für die Gesundheit ist allgemein eine gute Ernährung und die angemessene Versorgung mit Mikronährstoffen sehr wichtig. In Bezug auf die Funktionen des Muskel-Skelett-Systems spielen einige Mineralien eine besonders wichtige Rolle. So ist Kalzium für die Knochengesundheit, die Muskelkontraktion und die normale Blutgerinnung unerlässlich. Magnesium aktiviert mehr als 300 Enzyme im Körper und kann die Muskulatur unterstützen. Kalium reguliert den osmotischen Druck in der Zelle, aktiviert eine Reihe von Enzymen und kann bei Osteoporose (Knochenschwund) wichtig sein. Phosphor wird für gesunde Knochen sowie die Energiespeicherung und -produktion benötigt. Da es sich bei Arthrose um eine Krankheit des gesamten Gelenks oder gar um eine systemische Erkrankung handelt, kann ein Mangel an diesen Mineralien, der mehrere Gewebe oder Organe betrifft, zur Entstehung von Arthrose beitragen. Eine Gruppe von chinesischen und australischen Forschern analysierte dazu Daten aus einer (randomisierten, kontrollierten) Studie, die über zwei Jahre durchgeführt wurde. 

 

Rund 400 Teilnehmer waren an der Studie beteiligt, die alle zu Beginn an einer Ernährungsbefragung teilnahmen. Daraus wurden ihre Aufnahmen von Mineralien, darunter Kalzium, Magnesium, Kalium und Phosphor, bestimmt. Bei allen Teilnehmern wurden auch die Kniegelenk-Strukturen (Knorpelvolumen, -defekte, Entzündung der Gelenkschleimhaut, Knochenmarks-Läsionen) und Arthrose-Symptome untersucht. Weitere, bei Arthrose typische Beschwerden waren in die Untersuchungen einbezogen. das galt z. B. für die Muskelkraft in den unteren Gliedmaßen, depressive Symptome und allgemein die Lebensqualität. Im Lauf der Studie wurden im Abstand von einigen Monaten sowie am Studienende nach zwei Jahren die Arthrose- und begleitenden Beschwerden erneut untersucht. Kalzium und Phosphor hatten die Arthrose kaum oder nur gering beeinflusst. Kalzium spielt zwar eine Schlüsselrolle im Bewegungsapparat, doch die Beziehungen zwischen Arthrose und Kalzium sind bisher nicht genau geklärt bzw. widersprüchlich.

 

Der Einfluss von Kalzium auf Arthrose, z. B. mit höheren Zufuhren, muss weiter geprüft werden. Phosphor wird vor allem für die Energiegewinnung (ATP-Synthese), Signalübermittlung und Knochen-Mineralisierung benötigt. Die möglichen Beziehungen zur Arthrose wurden bisher offenbar nicht untersucht. Gute Aufnahmen von Phosphor waren mit einer höheren Muskelkraft der unteren Gliedmaßen bei Knie-Arthrose verbunden, auch diese Beziehung sollte weiter erforscht werden. Magnesium gehört zu den wichtigsten Mikronährstoffen für die Gesundheit. Es beeinflusst u.a. entzündliche Zytokine und wirkt auf Schmerzen sowie die Muskelfunktionen ein. Neue Erkenntnisse deuten darauf hin, dass ein Mangel an Magnesium eng mit Arthrose verbunden ist. In dieser Studie waren höhere Aufnahmen von Magnesium mit geringeren Arthrose-Symptomen, einer höheren Lebensqualität und milderen Begleiterkrankungen bei den Patienten mit Knie-Arthrose verbunden. Kalium hat wichtige Funktionen bei der Nervenübertragung, der Muskelkontraktion, der Regulierung des Blutdrucks und der Aufrechterhaltung der Integrität des Skeletts. Eine geringe Kalium-Zufuhr wird u. a. mit Osteoporose in Verbindung gebracht, jedoch gibt es bisher kaum Hinweise auf eine Beziehung zwischen Kalium und Arthrose. In dieser Studie zeigten sich hier erstmals möglicherweise schützende Kalium-Wirkungen, die weiter untersucht werden müssen.

 

Die Forscher ziehen das Fazit: Die Studienergebnisse deuten darauf hin, dass höhere Aufnahmen von Magnesium und Kalium schützende Wirkungen bei Knie-Arthrose haben können. Dies wirkte sich zwar nicht direkt auf die Kniegelenk-Strukturen aus, doch waren erhöhte Kalium- und Magnesium-Zufuhren mit geringeren Arthrose-Symptomen verbunden. Das galt auch für eine höhere Lebensqualität, größere Muskelkraft in den unteren Gliedmaßen und weniger depressive Symptome. Eine bessere Zufuhr über die Ernährung oder auch mit Ergänzungen von Magnesium und Kalium könnten möglicherweise eine nützliche und praktikable Strategie für die Therapie der Knie-Arthrose sein. Diese Beziehungen sollten künftig in weiteren Studien näher untersucht werden. 

 

Unser Tipp: Es gibt eine Reihe knochengesunder Mineralien und anderer Mikronährstoffe zur Nahrungsergänzung bei Muskel- und Skelett-Krankheiten. Dazu gehören auch spezielle Formeln zur Nahrungsergänzung bei Arthrose. 

 

Quelle 
Yan Zhang et al., Associations of Dietary Macroelements with Knee Joint Structures, Symptoms, Quality of Life, and Comorbid Conditions in People with Symptomatic Knee Osteoarthritis. In: Nutrients, online 30.8.2022, doi: 10.3390/nu14173576.